E-E-A-T
E-E-A-T steht für Experience (Erfahrung), Expertise (Fachwissen), Authoritativeness (Autorität) und Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit) und beschreibt ein Konzept von Google zur Bewertung der Qualität von Webinhalten und dessen Verantwortlichen.
E-E-A-T: Faktoren und die Bedeutung für SEO
Die E-E-A-T-Faktoren sind in Googles Search Quality Rater Guidelines festgelegt und spielen im Bereich Suchmaschinenoptimierung (SEO), aber auch darüber hinaus im Online-Marketing eine große Rolle:
Experience: Experience bezieht sich auf die Erfahrung. Bewertet wird, ob der/die Autor:in persönliche Erfahrungen im jeweiligen Themenbereich mitbringt. Eigene Erlebnisse oder direkte Anwendung in Form von Erfahrungsberichten, Produktreviews oder Anleitungen steigern die Glaubwürdigkeit – gelebte Praxis ist für Google mittlerweile wertvoller als theoretisches Wissen. (Google nennt es “the necessary first-hand or life experience for the topic”)
Expertise: Die Expertise gibt an, wie qualifiziert jemand ist, über ein bestimmtes Thema zu schreiben. Fachliche Kompetenz kann durch Ausbildung, Berufserfahrung und andere tiefgehende Kenntnisse vermittelt werden. In einigen Bereichen wie Medizin, Finanzen oder Recht spielt dieser Faktor eine besondere Rolle. (Google sagt “the expertise of the creator of the main content”)
Authoritativeness: Beim Faktor Autorität geht es darum, wie sehr ein:e Autor:in bzw. deren Website als anerkannte Instanz im Themenfeld bekannt ist. Das zeigt sich etwa durch Erwähnungen auf anderen hochwertigen Seiten, positive Bewertungen oder eine anderweitige Reputation in der Branche. (Google sagt “the authoritativeness of the creator of the main content, the main content itself, and the website”)
Trustworthiness: Vertrauen entsteht durch Transparenz, Zuverlässigkeit und Sicherheit. Beispielsweise vermittelt die Zugänglichkeit von Pflichtbestandteilen wie Impressum, Kontaktinformationen und Datenschutzrichtlinien auf der Website Glaubwürdigkeit. Auch offengelegte Quellen, eine klare Autorenkennzeichnung und technische Faktoren wie eine HTTPS-Verschlüsselung wirken sich positiv auf den Faktor Trustworthiness aus. (Google nennt es “the trustworthiness of the creator of the main content, the main content itself , and the website”)
Warum ist der E-E-A-T-Ansatz für dich wichtig?
Die E-E-A-T-Prinzipien sollten in eurer Content- und SEO-Strategie eine übergeordnete Rolle spielen. Denn anders als Keywords oder Linkstrukturen handelt es sich hierbei um deutlich einflussreichere und weniger zeitsensitive Größen:
Langfristiger Aufwand, langfristige Wirkung
Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauen baut man nicht schnell und einfach auf. Diese Kenngrößen erarbeitet ihr euch langfristig mit der Gesamtheit eures Contents und Markenauftritts. Werdet ihr dann einmal von Google beispielsweise als Autorität im Bereich E-Mail-Marketing wahrgenommen, profitiert ihr auch langfristig davon – durch bessere Rankings bei geringerem Aufwand. Ihr müsst nicht für jedes Content-Piece aufs Neue euren Status beweisen. Die Arbeit, die ihr in den Aufbau und die Konservierung der Qualitätskriterien E-E-A-T in Verbindung mit eurer Marke investiert, wirkt sich positiv auf alle Inhalte aus, die ihr zukünftig veröffentlicht.
Einfluss auf kurzfristige KPIs
Der langfristige Aufwand bringt auch auf kürzere Sicht einige Vorteile mit sich: Hohe Themenautorität, positive Google-Rezensionen und saubere Website-Inhalte erzeugen auch bei neuen Seitenbesucher:innen einen guten Eindruck und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu Kundschaft für euer Geschäft werden. So kann der E-E-A-T-Ansatz auch zu längerer Verweildauer, mehr Klicks und einer besseren Conversion Rate führen.
Kontinuierlicher Markenaufbau
Erfüllt ihr aus Googles Sicht die E-E-A-T-Faktoren erleichtert euch das den Aufbau eurer Marke enorm. Wenn ihr euch als Autorität in einer Nische etabliert und Menschen eurer Website und eurem Unternehmen an sich vertrauen, betreibt ihr im Grunde aktiv Brand-Building.
Welche Rolle spielt E-E-A-T für das Ranking?
In erster Linie solltet ihr E-E-A-T als übergeordnete Prinzipien für eure Ranking-Ergebnisse betrachten. Auch wenn keiner der Faktoren zu den vordergründigen Rankingfaktor im klassischen Sinne gehören, will Google (wie jede andere Suchmaschine) seinen Nutzer:innen immer die besten, verlässlichsten Inhalte liefern. Und genau hier kommt E-E-A-T ins Spiel: Wenn ihr zeigt, dass ihr Erfahrung habt, fachlich kompetent seid, als Quelle anerkannt werdet und eure Seite Vertrauen ausstrahlt, wird sich das auszahlen.
Auch hier ist „langfristig“ wieder das Stichwort: Ihr werdet möglicherweise nicht sofort auf Platz 1 springen, wenn euer Content nach E-E-A-T-Maßgaben optimiert wurde – aber es erhöht massiv die Chancen, langfristig organischen Traffic über Suchmaschinen zu generieren. Vor allem bei Themen im Bereich YMYL („Your Money, Your Life“) macht Google erfahrungsgemäß keine Kompromisse.
Wie setzt ihr E-E-A-T um?
1. User Intent verstehen
Bevor ihr überhaupt mit dem Schreiben beginnt, solltet ihr euch fragen: Was wollen Leser:innen wirklich wissen? Geht es um eine schnelle Antwort, ein detailliertes Informieren oder eine Kaufberatung? Nur wenn euer Content die Suchintention trifft, wird er auch als hilfreich und relevant wahrgenommen – von euren Nutzer:innen ebenso wie von Google selbst.
2. Relevante Fragen beantworten
Bedient Themen nicht nur, weil sie klicken oder momentan ein großes Suchvolumen haben. Statt Inhalte oberflächlich abzuhaken, geht es darum, konkret auf die Fragen einzugehen, die eure Zielgruppe wirklich beschäftigen. Nutzt dafür den „People also ask“-Bereich von Google oder schaut euch an, welche Fragen in Foren und sozialen Medien diskutiert werden. Außerdem sollte sich euer Content von dem der Konkurrenz abheben – nutzt stattdessen eigenes Wissen und bietet echten Mehrwert mit fachlicher Tiefe.
3. Fehler vermeiden
Falsche Informationen, fehlerhafte Quellen oder veraltete Daten können eurer Glaubwürdigkeit schaden: Achtet also darauf, dass alle eure Inhalte sorgfältig recherchiert und aktuell sind. Dazu gehört auch, dass ihr Informationen von KI wie ChatGPT und Co. nicht unüberprüft übernehmt.
4. Qualität vor Quantität
Die massenhafte Veröffentlichung von Inhalten straft Google schon lange ab. Konzentriert euch lieber auf hochwertige Inhalte, die durchdacht, gut strukturiert und professionell aufbereitet sind. Ein origineller Beitrag mit echtem Mehrwert und Substanz wird auf Dauer erfolgreicher sein und mehr für eure Autorität und Vertrauenswürdigkeit tun als zehn KI-generierte Artikel mit generischem Content.
5. Analyse deiner Performance
Nur wer etwas überprüft, kann es auch gezielt verbessern: Nutzt Hilfsmittel wie die Google Search Console, Google Analytics oder SEO-Tools wie Ahrefs, um herauszufinden, welche Inhalte in welchem Bereich gut performen und wo es noch hakt. Dabei solltet ihr über das Ranking hinaus auf Kennzahlen wie Click-Through-Rate, Verweildauer und Absprungrate achten, die datenbasierte Optimierungsmaßnahmen zulassen.
Best Practices für euren E-E-A-T-Score
Aktualität der Inhalte: Nur aktuelle Informationen sind verlässlich – und nur verlässliche Informationen erzeugen Vertrauen und Autorität. Veraltete Informationen schaden hingegen eurem Status bei den Nutzer:innen. Prüft bestehende Inhalte, ergänzt neue Erkenntnisse und zeigt über das Datum an, dass euer Content auf dem neuesten Stand ist.
Vertrauenswürdigkeit der Inhalte: Vertrauen schafft ihr vor allem, indem ihr transparent kommuniziert und eure Aussagen belegt. Nachvollziehbare Quellen zeigen, auf wessen Erkenntnissen eure Inhalte basieren (falls es nicht eure eigenen sind) – bei YMYL-Themen ist das noch wichtiger als bei Nicht-YMYL-Themen. Auch Fehler können passieren. Geht offen damit um und zeigt eurer Zielgruppe, dass ihr ehrlich und verlässlich seid.
Nischen besetzen: Lasst euch nicht zu sehr von großen Suchvolumina und Trendthemen blenden. Diese beiden Aspekte sind zwar wichtig, genauso wichtig ist es aber, Nischen zu besetzen und somit große Themenkomplexe auch in den Bereichen abzudecken, die von der breiten Masse möglicherweise weniger beachtet werden. Auch damit symbolisiert ihr Google Autorität, Expertise und Vertrauenswürdigkeit.
User Experience: E-E-A-T-Prinzipien zielen zwar auf euren Stand bei Google und dessen Suchmaschinenergebnisse ab, sollten aber nie zum Selbstzweck werden. Achtet also darauf, dass Nutzer:innen auf eurer Seite ein positives Erlebnis haben. Wichtig dafür ist eine übersichtliche Struktur, schnelle Seitenladezeiten und optimierte Inhalte für die mobile Ansicht auf Smartphones und Tablets.
Autor:innen als Expert:innen: Nicht nur der Inhalt selbst erzeugt Vertrauen und Autorität. Zeigt, wer hinter euren Inhalten steckt und veröffentlicht Autor:innenprofile, die Erfahrung und Expertise vermitteln.
Fazit
Die E-E-A-T-Prinzipien sind für euren SEO-Erfolg heute unabdingbar. Als Teil der Search Quality Rater Guidelines von Google zählen sie die ausschlaggebenden Faktoren dafür, dass ihr nicht nur bei einzelnen Keywords, sondern mit eurem gesamten SEO-Content positive Rankings erwarten könnt. Aber nicht nur das: Auch ungeachtet der Suchmaschine könnt ihr E-E-A-T als grundlegende Richtlinie für eine positive Wahrnehmung eurer Inhalte bei eurem Publikum verstehen. Bedenkt bei der Content-Erstellung also stets die Faktoren Experience (Erfahrung), Expertise (Fachwissen), Authoritativeness (Autorität) und Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit).
Häufig gestellte Fragen zum Thema E-E-A-T
Was ist der Unterschied zwischen E-E-A-T und E-A-T?
Im Dezember 2022 hat Google in seinen Richtlinien dem ursprünglichen Konzept E-A-T den Faktor Experience hinzugefügt. Damit wird betont, dass eigene, praktische Erfahrungen beim Erstellen von Inhalten eine wichtige Rolle für deren Qualität spielen. E-E-A-T ist also die aktualisierte Fassung von E-A-T.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen KI-generiertem Content und E-E-A-T?
Grundsätzlich kann auch KI-generierter Content E-E-A-T-Anforderungen erfüllen – vorausgesetzt, er ist korrekt, vertrauenswürdig und basiert auf Fachwissen oder Erfahrungen. KI-Content widerspricht Googles Richtlinien zwar nicht, wichtig ist aber, dass Inhalte überprüft, transparent gekennzeichnet und idealerweise von Expert:innen kontrolliert werden.
Wo finde ich weiterführende Informationen zum Thema?
Neben den zahlreichen SEO-Blogs und Magazinen findet ihr die verlässlichsten Informationen direkt in den Search Quality Rater Guidelines sowie in der Google Search Central Dokumentation.