SEO für Produktseiten: So optimierst du deine Produkt-Landingpages

Vielen Onlinehändler:innen stellen sich beim Akronym SEO die Nackenhaare auf – zu Unrecht, wie wir finden. Es existieren ein paar einfache SEO-Grundregeln, die sich ganz ohne Programmieraufwand umsetzen lassen und dein Suchmaschinen-Ranking merklich verbessern. Wir zeigen dir in diesem Beitrag klassische SEO-Faktoren auf und verraten dir, wie du sie verbesserst.

 

Warum ist SEO für Produktseiten überhaupt notwendig?

Bevor wir auf die Grundregeln zum SEO von Produktseiten eingehen, soll erst einmal die Frage geklärt werden, warum man sich überhaupt die Mühe machen sollte, all diese Dinge anzugehen.

Heutzutage lässt sich ein Onlineshop problemlos und völlig ohne Programmierkenntnisse aufsetzen. Systeme wie zum Beispiel Shopify oder WordPress in Verbindung mit WooCommerce nehmen einem das Codeschreiben nahezu komplett ab. Sind gewünschte Funktionen einmal nicht vorhanden, lassen sich diese schnell und ebenso ohne Eigenprogrammierung einbinden.

Also alles gut, oder nicht? Fast. Denn die Einfachheit von Shopsystemen senkt die ohnehin geringen Eintrittsbarrieren im E-Commerce noch weiter. In der Folge drängen immer mehr Wettbewerber:innen auf den Markt: Selbst das innovativste Produkt droht in der Anbieter-Flut zu versinken, wenn es nicht entsprechend präsentiert ist. Hier hilft SEO für Produktseiten, das eigene Angebot für Suchmaschinen attraktiver zu machen. Denn obwohl Google selbst in seinen Richtlinien mahnt, dass Content – und dazu zählen auch Produktbeschreibungen – in erster Linie für die Leser:innen und nicht für die Suchmaschine zu schreiben ist, nützt es nichts, wenn dieser von den Suchenden gar nicht erst gefunden wird.

 

Lesetipp

Warum Domain-Splitting ein echter SEO-Trend ist, erfährst du in unserem Beitrag.

 

Klassische SEO-Faktoren bei Produktseiten

Wenn du deinen ersten eigenen Onlineshop startest, hast du dir um das Thema SEO womöglich keine Gedanken gemacht. Je nach Größe deines Angebotes kann es dann sehr mühselig sein, bei den nachfolgenden SEO-Faktoren für Produktseiten nachzubessern. In diesem Fall empfehlen wir dir, deine Produktseiten Prioritäten zuzuordnen und sie sukzessive zu überbearbeiten. Du wirst sehen, dass SEO in weiten Teilen auch eine Routinearbeit ist. Es sind im Grunde immer dieselben Punkte, die es im Blick zu behalten und ggf. zu optimieren gilt. Welche das sind, zeigen wir dir jetzt.

Eine optimierte URL

Die URL-Struktur ist bei vielen Onlineshops ein komplettes Chaos. Das verwirrt nicht nur Besucher:innen, sondern auch die Crawler der Suchmaschinen. Ein Crawler ist ein kleiner „Roboter“, der deine Seite durchforstet, prüft und dann in den Suchergebnissen einordnet.

Um dies für die Suchmaschinen einfacher zu gestalten, solltest du deine URLs möglichst kurz und prägnant halten – Dabei sollten sie aber immer den Produktnamen oder den Suchbegriff enthalten, für den die Produktseite gefunden werden soll.

Eine schlechte URL sieht beispielsweise so aus:

www.schlechteurl.de/kategorie.grz6/g/12648gtfn

Aus dieser URL kann kein Mensch und kein Crawler verstehen, um was es auf der Seite geht. So verlierst du viel Ranking-Potenzial.

Eine gute URL sieht beispielsweise so aus:

www.guteurl.de/frauen/schuhe/high-heels

Durch die URL versteht Mensch sowie Crawler, dass es um in Produkt für Frauen geht, es sich um Schuhe handelt und was genau das Modell ist. Ein logischer Aufbau deiner URLs ist also definitiv zu empfehlen, damit der Google-Algorithmus deine Seiten erkennt.

Senke die Ladegeschwindigkeit

Viele Internetnutzer:innen warten nur knapp 3 Sekunden, bis eine Website fertig geladen hat – sonst besuchen sie eine Seite der Konkurrenz. Die Ladegeschwindigkeit deines Onlineshops ist also sehr wichtig. Sollte die Geschwindigkeit deiner Seite zu langsam sein, wird der Besuch oft abgebrochen und du verlierst potenzielle Kundschaft an deine Konkurrenz.

So kannst du für eine schnellere Ladezeit sorgen:

  • Verringere die Dateigröße deiner Bilder

  • Verwende einen besseren Hosting-Anbieter

  • Optimiere das Caching – dein Shop muss nicht jedes Mal komplett neu geladen werden

Eine optimierte Ladegeschwindigkeit verbessert nicht nur dein SEO, sondern sorgt auch für ein besseres Nutzererlebnis.

Die (richtigen) Keywords

Content is King“, das gilt auch für Produktseiten. Daher wäre es fatal, wenn du deine Artikel nicht auch mit einer aussagekräftigen Beschreibung versiehst. Aus SEO-Sicht verspielst du so die Möglichkeit, passende Keywords auf deinen Produktseiten zu platzieren, was es den Algorithmen von Suchmaschinen erschwert, deine Seite einem entsprechenden Thema zuzuordnen. Viel schwerer wiegt das Problem jedoch für deine potenziellen Kund:innen. Diese können dein Produkt im Web nicht anfassen, geschweige denn ausprobieren. Daher braucht es eine gelungene Artikelbeschreibung, die deine Produkte „greifbar“ macht – und gerne auch die Fantasie deiner Kund:innen anregt.

 

Lesetipp

Wir stellen dir unsere Top 7 der kostenlosen Keyword-Tools vor.

 

Transaktionale Keywords als Geheimwaffe

Wenn es sich anbietet, kannst du deinen Produkttext auch auf sog. transaktionale Keywords ausrichten, beispielsweise „Matratze kaufen“. Transaktionale Keywords bilden die Kaufintension des Suchenden direkt ab. Gelingt es dir, für ein solches Keyword zu ranken, wird sich das positiv auf deine Conversion Rate auswirken. Immerhin sind sich die Suchenden offenbar schon sehr sicher, dass sie wie im Beispiel unbedingt eine neue Matratze benötigen. Im Entscheidungsprozess sind sie damit schon sehr weit und über die bloße Informationsphase hinaus – sie wollen jetzt Nägel mit Köpfen machen und den Kauf abschließen. Aber Achtung: „Die Dosis macht das Gift.“ Transaktionale Keywords auf Produktseiten können sehr aufdringlich wirken und sollten daher nur dosiert eingesetzt werden.

Kommen Kund:innen durch transaktionale Keywords auf deine Seite, ist eine Conversion sehr wahrscheinlich.

 
 

Der Meta-Title

Die Wirkung des Meta-Titles solltest du auf keinen Fall unterschätzen. In den Suchergebnislisten, den sog. SERPs, ist er das Erste, was Nutzer:innen sehen, wenn sie bei Google & Co. nach bestimmten Inhalten suchen. Für den gelungenen ersten Eindruck gibt es bekanntermaßen keinen zweiten Versuch. Doch keine Sorge: Der Google-Algorithmus ist intelligent genug, bei Nicht-Vorhandensein selbst einen Meta-Title zu formen. Dies geschieht in der Regel anhand der H1-Überschrift, die du für deine Produktseite festgelegt hast. Die schlechte Nachricht: Für den Meta-Titel stehen dir nur maximal 70 Zeichen zur Verfügung. Wird dieses Maß überschritten, schneidet Google den Titel ab und fügt ein Auslassungszeichen („…“) ein, daher solltest du die Erstellung des Meta-Titels selbst in die Hand nehmen. Es schadet auch nicht, wenn Meta-Title und H1-Überschrift voneinander abweichen.

Die Meta-Description

Die Meta-Description ist ein kleiner Einleitungstext, der in den SERPs unterhalb des Meta-Titles angezeigt wird. Nahezu alles, was für den Titel gilt, lässt sich analog auf die Meta-Beschreibung übertragen. Auch sie trägt schon vor Betreten deiner Webseite zum Ersteindruck bei und sollte zum Weiterklicken animieren. Wenn du selbst keine Meta definierst, wird Google diesen Part anhand des Inhalts deiner Produktseite für dich übernehmen. Hier ist das Risiko erst recht groß, dass das Zeichenlimit überschritten wird und kein sinnvoller Textabschnitt zustande kommt.

Die maximale Zeichenzahl beträgt bei der Meta-Description 160 Zeichen, idealerweise solltest du jedoch nur 150 Zeichen verwenden. Du fragst dich warum? Dann und wann fügt Google den SERPs das Erstellungsdatum der jeweiligen Inhalte hinzu. Das ist nicht immer der Fall, aber wenn dem so ist, fehlen dir automatisch zehn Zeichen (TT.MM.JJJJ). Berücksichtigst du diesen Fall von vornherein, bist du auf der sicheren Seite und deine Meta-Beschreibung wird immer vollständig angezeigt.

 

Ist die Meta-Description zu lang, wird sie von Google abgeschnitten.

 

ALT-Tags bei Bildern

Wie an anderer Stelle schon erwähnt, können potenzielle Käufer:innen deine Produkte im Web nicht live erleben. Überhaupt keine Produktbilder zu verwenden, wäre somit der größte Fehler, den du in Bezug auf deine Produktseite überhaupt begehen kannst – nicht nur aus SEO-Sicht! Doch auch wenn du ansprechende Produktbilder in deine Seiten einpflegst, solltest du sie mit einem sog. ALT-Tag versehen.

Bei allen Updates, die die Algorithmen von Suchmaschinen in der Vergangenheit erfahren haben, sind sie im Kern immer noch textbasiert. Das heißt, du musst den Crawlern von Bing, Google und Konsorten mitteilen, was auf deinen Bildern zu sehen ist. Zudem dient das ALT-Attribut, das dein Bild mit einem kurzen Stichpunkt beschreiben sollte, als Hilfe für Nutzer:innen mit Sehbeeinträchtigung und wird ausgespielt, wenn dein Bild einmal nicht geladen werden kann.

Du kannst auch relevante Keywords in deinen ALT-Tags platzieren, allerdings hat Google die Bedeutung von Keywords in ALT-Tags inzwischen relativiert, wie ein Beitrag von SEO-Südwest zeigt.

Einzigartige Produktbeschreibungen

Es gibt eine Vielzahl von Shop-Betreiber:innen, die Produktbeschreibungen nutzt, die auch von der Konkurrenz verwendet werden. Das ist vor allem in Bezug auf Duplicate Content schädlich – Aber auch das Abheben von der Konkurrenz ist so nicht gerade einfacher.

Daher solltest du unbedingt selbst geschriebene und einzigartige Produktbeschreibungen verwenden. Versuche dabei den Ton deiner Zielgruppe zu treffen, aber auch Suchbegriffe zu erwähnen und eine Wortzahl von ca. 150 Wörtern zu erreichen.

 

Lesetipp

Warum du einen Blog in deinen Onlineshop integrieren solltest, erfährst du in unserem Beitrag zum Thema E-Commerce-Blog.

 

Duplicate Content

In den Anfangsjahren von Google war es eine populäre Strategie, möglichst viele Beiträge zu einem bestimmten Thema zu erstellen, wenn man unbedingt zu diesem ranken wollte. Da sich die Inhalte kaum, mitunter auch gar nicht, voneinander unterschieden, war der Mehrwert für die Nutzer:innen allerdings entsprechend gering. Aus diesem Grund hat Google dieser zweifelhaften Strategie der Content-Streuung längst einen Riegel vorgeschoben und wertet Seiten, die einen hohen Anteil an sog. Duplicate Content aufweisen, entsprechend ab.

Hier solltest du als Shop-Betreiber:in aber etwas differenzieren: Wenn du zum Beispiel auf jede deiner Produktseiten eine Textbox einbindest, über die deine Besucher:innen Kontakt mit dir aufnehmen können, solltest du diese nicht einhundertmal abwandeln, nur um Duplicate Content aus dem Weg zu gehen. Doch spätestens, wenn deine Produktbeschreibungen alle gleich klingen oder – was noch schlimmer wäre – du sie 1:1 aus bestehenden Produktseiten kopierst, solltest du umdenken und deine Texte hinsichtlich Duplicate Content optimieren.

Cannonical-Tags

Der folgende Punkt in Sachen Produktseiten SEO steht in Zusammenhang mit dem oberen Thema Duplicate Content und trifft vor allem dann zu, wenn du viele ähnliche Produkte vertreibst: Dann solltest du Cannonical-Tags besondere Beachtung schenken. Ein prädestiniertes Produktbeispiel ist der Verkauf von Laptops: Innerhalb einer Baureihe unterscheiden sich diese oft nur in wenigen Komponenten – hier ist mal ein größerer Arbeitsspeicher verbaut, dort ein anderer Prozessor. Wenn jetzt zu jeder Abwandlung eine eigene Produktseite existiert, weiß der Googlebot nicht, welche von ihnen er priorisieren soll. Für gewöhnlich werden ähnliche Seiten dann insgesamt schlechter bewertet – aufgrund der Duplicate-Content-Problematik.

Um dem entgegenzuwirken, solltest du einen Cannonical-Tag definieren. Dieser signalisiert dem Crawler, welche URL von dir persönlich priorisiert wird und in den SERPs landen soll. Das Gute ist, dass die gängigsten Shop-Systeme längst auf dieses Thema eingestellt sind und Plugins oder andere Optionen anbieten, mit denen sich die Cannonical-Einstellungen anpassen und auch automatisieren lassen. Im Falle von WordPress (+ WooCommerce) kann das beispielsweise das Plugin YoastSEO übernehmen. Shopify wiederum vergibt von sich aus Cannonicals an Produktseiten ohne ausgewählte Varianten oder Collections, weitere Einstellungsmöglichkeiten sind vom jeweiligen Theme abhängig.

Nutze Cross-Selling und interne Verlinkungen

Klar, dass es auf der Produktseite hauptsächlich um das angebotene Produkt gehen sollte. Du solltest es aber deinen Besucher:innen ermöglichen, auch andere Produkte zu entdecken, die dazu passen oder die sie interessieren könnten.

So kannst du nicht nur die Chance erhöhen, dass mehr als ein Artikel im Warenkorb landet, sondern stärkst gleichzeitig mithilfe von internen Verlinkungen auch die SEO des gesamten Shops.

SEO-Bonus: Verwende User-generierten Content

Um dich von deiner Konkurrenz abzuheben, kannst du User Generated Content nutzen.

Auf deinen Produktseiten könntest du folgenden Content einfügen, um deiner Kundschaft einen Mehrwert zu bieten:

  • Testimonials

  • Kundenbewertungen

  • Bilder und Videos von Kund:innen zu dem Produkt

Fazit: SEO für Produktseiten lohnt sich für den ganzen Onlineshop

Damit deine Produkte auch die gewünschte Aufmerksamkeit erhalten und vor allem gefunden werden, ist die Suchmaschinenoptimierung deiner Produktseiten unverzichtbar - Schließlich wird am Ende dein gesamter Shop davon profitieren! Mit unseren Tipps kannst du auf einfache Weise deine SEO-Strategie für deine Produktseiten umsetzen. Also nichts wie ran!

Häufig gestellte Fragen zu SEO für Produktseiten

  • Wenn du dich für ein E-Commerce-Business entscheidest, wirst du viele Konkurrent:innen haben. Damit dein Angebot für Suchmaschinen attraktiver wird und somit auch schneller von potenziellen Kund:innen gefunden werden kann, ist es wichtig, dass deine Produktseiten und allgemein dein Shop suchmaschinenoptimiert sind.

  • Da Kund:innen beim Online-Shopping deine Produkte nicht testen und anfassen können, ist eine ausführliche Produktbeschreibung ein Muss. Auch qualitative Produktbilder, die den Artikel von jeder Seite zeigen, sind wichtig.

  • Es gibt viele Faktoren, die das Ranking deiner Produktseiten beeinflussen. Das beginnt bereits bei deiner URL, die kurz und prägnant beschreiben sollte, worum es auf der Seite geht. Außerdem solltest du darauf achten, die richtigen Keywords auf deinen Produktseiten zu verwenden und auf einzigartige Produktbeschreibungen setzen. Weitere Tipps geben wir dir in unserem Blogbeitrag.


Enrico Schmidt

Den Spruch „Google is your friend“ nimmt Enrico sehr wörtlich. Als Online Marketing Manager bei MarkOp ist er hauptsächlich für Contenterstellung und SEO zuständig. Weil er sich aber auch mit Zahlen ganz gut versteht, erstellt er die Monitorings unserer Kunden und schaut, wo deren versteckte Potenziale schlummern. Immer mit dabei: Zahlreiche Tools von Google, Xovi & Co.

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