Content Curation
Content Curation (dt.: Kuration von Inhalten) bezeichnet den Prozess des Sammelns, Aufbereitens und Teilens relevanter Online-Inhalte. Dabei werden keine eigenen Inhalte erstellt, sondern bestehende Inhalte recherchiert, ausgewählt und in einen neuen Kontext gesetzt, um Mehrwert für die Zielgruppe zu schaffen.
Vorteile und Ziele der Content Curation
Content Curation beschreibt den Prozess des gezielten Sammelns, Bewertens und Teilens fremder Inhalte, die für eine definierte Zielgruppe relevant sind. Das Prinzip dahinter: Statt ausschließlich eigenen Unique Content zu produzieren, werden hochwertige Beiträge anderer sorgfältig ausgewählt, kommentiert und in den eigenen Kommunikationskanälen wie etwa im Unternehmensblog weiterverbreitet.
Die Regel dabei: Nur was echten Mehrwert bietet und zur eigenen Content-Strategie passt, wird kuratiert. Damit ist Content Curation nicht nur ressourcenschonend, sondern auch ein wirkungsvolles Mittel, um Expertise sichtbar zu machen, den inhaltlichen Austausch zu fördern und sich als verlässliche Informationsquelle zu etablieren.
Praxisbeispiel: https://www.markop.de/blog/marketwatch-ki-seo
Warum Content Curation strategisch sinnvoll ist
Ressourcenschonung: Anstatt alle Inhalte selbst zu erstellen, greift ihr auf bereits bestehende hochwertige Inhalte zurück – kommentiert, bewertet oder ergänzt sie. Das spart Zeit und Budget und ermöglicht dennoch regelmäßige, relevante Kommunikation.
Positionierung als Thought Leader: Durch die gezielte Auswahl, Bewertung und Einordnung externer Inhalte zeigt ihr Fachkenntnis, Marktverständnis und redaktionelles Feingefühl. So werdet ihr über das Zusammentragen von Inhalten hinweg zur glaubwürdigen Quelle in eurem Themenfeld.
Stärkung der Markenwahrnehmung und Reputation: Wer regelmäßig wertvolle Informationen – auch von Dritten – teilt, demonstriert Offenheit, Kompetenz und Nähe zum Marktgeschehen. Das zahlt auf Vertrauen und Markenimage ein.
Erhöhung der Sichtbarkeit & SEO-Vorteile: Content Curation unterstützt euch auch technisch. Klug gesetzte Links, passende Schlagwörter und gut strukturierter Kontext verbessern die Auffindbarkeit bei Suchmaschinen – sowohl über eigene Inhalte als auch über Verweise auf stark verlinkte Quellen.
Verbesserung der Kundenbindung: Wer regelmäßig relevante Informationen liefert – etwa in einem Corporate Blog oder Newsletter –, bietet echten Mehrwert. Das erhöht die Engagement Rate, Verweildauer und fördert langfristig die Kundenloyalität.
Demonstration von Know-how und Marktüberblick: Durch das kontinuierliche Kuratieren relevanter Inhalte beweist ihr, dass ihr Entwicklungen frühzeitig erkennt, Trends versteht und euer Fachgebiet in der Tiefe überblickt.
Steigerung der Reichweite durch Social Sharing: Gut kuratierte Inhalte haben oft hohen Nutzwert – was die Chance erhöht, dass sie geteilt, empfohlen oder zitiert werden. Das stärkt die organische Reichweite und fördert euer Netzwerk.
Vertrauensaufbau durch Offenheit: Wenn ihr auch Inhalte von externen Fachleuten, Kritiker:innen oder sogar Wettbewerber:innen einbezieht, signalisiert das Souveränität. Content Curation auf diese Weise zeigt: Ihr habt keine Angst vor anderen Stimmen – ihr gebt ihnen Raum und macht sie Teil eures Wissensangebots.
Unterstützung der Originalautor:innen: Auch die Urheber:innen profitieren: Mehr Sichtbarkeit, erhöhter Traffic, mögliche Backlinks und ein Reputationsgewinn durch kuratierende Unternehmen – all das macht Content Curation zu einem Win-win-Modell.
Unaufdringliche Eigenwerbung: Eigene Inhalte lassen sich elegant integrieren – etwa als ergänzender Link oder weiterführender Beitrag. So wirkt der Hinweis nicht werblich, sondern wie ein zusätzlicher, relevanter Hinweis im Kontext der kuratierten Informationen.
Formen der Content Curation
Zwar folgt die Content Curation im Kern immer einem ähnlichen Ablauf – Inhalte sammeln, bewerten, weitergeben – jedoch kann zwischen fünf unterschiedlichen Ansätzen unterschieden werden. Sie verfolgen jeweils leicht unterschiedliche Ziele und erfordern eine angepasste Herangehensweise.
Destillation: Bei der Destillation werden Inhalte aus verschiedenen Quellen auf das Wesentliche reduziert. Dabei nutzt ihr die Kerninformation der Quelle komplett und veröffentlicht diese komprimiert – etwa in Form eines Blogbeitrags, einer Social-Media-Grafik oder eines Onepagers. Ziel ist es, der Zielgruppe einen schnellen, fundierten Überblick zu einem Thema zu liefern, ohne sie mit unnötigen Details zu überfrachten.
Elevation: Die Elevation verfolgt das Ziel, größere Zusammenhänge und Trends sichtbar zu machen. Dazu werden über einen längeren Zeitraum hinweg zahlreiche Einzelbeiträge oder Datenpunkte gesammelt, analysiert und in einen übergeordneten Kontext gestellt. Diese Methode verdeutlicht die Relevanz eines Themas durch Masse, Tiefe und Interpretation – etwa bei der Auswertung mehrerer Studien oder Expertenmeinungen.
Aggregation: Aggregation ist die am weitesten verbreitete Form der Content Curation. Hierbei bündelt ihr Inhalte aus verschiedenen Quellen, allerdings ohne wesentliche Kürzung oder Umarbeitung. Die Beiträge werden meist vollständig oder in größeren Auszügen an einem Ort gesammelt – zum Beispiel als wöchentliche Linkliste, Themendossier oder Branchen-Newsletter. Ziel ist es, möglichst alle relevanten Informationen zu einem Thema kompakt zu bündeln.
Chronology (Chronologie): Dieser Ansatz stellt Inhalte in zeitlicher Reihenfolge dar. So lassen sich Entwicklungen, Meinungsumschwünge oder Ereignisverläufe nachvollziehen – beispielsweise durch eine Timeline zur Unternehmensgeschichte, zur Gesetzeslage oder zur medialen Debatte. Chronologische Content Curation eignet sich hervorragend zur Einordnung dynamischer Themen mit historischem Bezug.
Mashup: Beim Mashup werden Inhalte aus unterschiedlichen Quellen kreativ kombiniert. Anders als bei der Destillation geht es hier nicht um Reduktion, sondern um Neukombination: Texte, Zitate, Zahlen oder Meinungen werden miteinander „vermischt“, um neue Perspektiven, Vergleiche oder Denkanstöße zu liefern. Diese Methode eignet sich gut, um Glaubwürdigkeit und Offenheit zu zeigen – etwa indem man verschiedene, auch kontroverse Standpunkte beleuchtet.
Content Curation: Formate
Die aufbereiteten Inhalte lassen sich in unterschiedlichen Formaten veröffentlichen – je nach Zielgruppe, Plattform und Kommunikationsziel.
Blogartikel: Ideal zur vertieften Einordnung, Analyse und Ergänzung kuratierter Inhalte – z. B. “Top 5 Trends im Content-Marketing”.
Newsletter: Regelmäßiger Versand kuratierter Highlights direkt an Abonnent:innen – kompakt, persönlich und gut skalierbar.
Social Media Posts: Kurze, prägnante Teaser mit Verlinkung und eigener Einschätzung – z. B. als Karussell, Thread oder LinkedIn-Post.
Infografiken: Visuelle Aufbereitung komplexer Inhalte – z. B. als Zeitstrahl oder Top-10-Liste.
E-Books / Whitepaper: Umfangreiche Sammlung kuratierter Inhalte zu einem bestimmten Thema – oft als Download für Lead-Generierung.
Videos / Reels: Kuratierte Inhalte als visuelles Storytelling – etwa in Erklärvideos oder Kurzformaten auf TikTok, Instagram & Co.
Podcasts: Kuratierte Themen als Audioformat, z. B. durch Diskussionen, Interviews oder Zusammenfassungen aktueller News.
Themenseiten / Dossiers: Feste Landingpages oder Rubriken mit dauerhaft zugänglichen, kuratierten Inhalten zu einem Schwerpunkt.
Content Curation am Beispiel
Beispiel 1: Aggregation & Destillation in einem wöchentlichen Newsletter
Szenario: Eine Marketingagentur betreut hauptsächliche Immobilienunternehmen und möchte ihren Kund:innen jede Woche die wichtigsten News aus dem Bereich Online-Marketing liefern.
1. Ziel und Zielgruppe definieren
Ziel: Kundenbindung stärken und als kompetente Informationsquelle positionieren.
Zielgruppe: Geschäftsführer:innen und Marketingverantwortliche von Immobilienunternehmen mit wenig Zeit.
2. Relevante Quellen auswählen
Die Agentur sammelt Inhalte aus Blogs, Branchen-News und Social Media (z. B. LinkedIn-Beiträge von Fachleuten aus dem Immobilienbereich oder Marketing).
3. Inhalte kuratieren (Aggregation)
Ein:e Mitarbeiter:in sichtet täglich den Newsfeeds und speichert relevante Beiträge. Am Freitag werden die besten fünf Inhalte ausgewählt.
4. Inhalte bewerten und zusammenfassen (Destillation)
Jeder Inhalt wird kurz zusammengefasst (2–3 Sätze) und mit einer persönlichen Einschätzung versehen, z. B.:
“Hilfreicher Artikel zur Newsletter-Optimierung – besonders relevant für Immobilienunternehmen, die ihr Online-Marketing ausbauen wollen.”
5. Veröffentlichung im Newsletter
Die Inhalte werden in einem ansprechend gestalteten Newsletter (z. B. via Mailchimp) an eine Empfängerliste verschickt. Betreffzeile: “Diese 5 Online-Marketing-Hacks sollten Immobilienunternehmen nicht verpassen”.
6. Erfolg messen
Die Agentur analysiert Öffnungsraten, Klicks und Abmeldungen – und passt Inhalte ggf. an.
Beispiel 2: Mashup & Elevation im LinkedIn-Post
Szenario: Eine HR-Beraterin möchte auf LinkedIn aktuelle Studien zur Mitarbeiterzufriedenheit aufgreifen und einordnen.
1. Ziel und Zielgruppe definieren
Ziel: Positionierung als Expertin für moderne Arbeitsplatzkultur.
Zielgruppe: HR-Manager:innen, Führungskräfte im Mittelstand.
2. Inhalte recherchieren und vergleichen
Die Beraterin analysiert drei aktuelle Studien (z. B. kununu, StepStone) und identifiziert Gemeinsamkeiten und Widersprüche.
3. Kuratierte Inhalte kombinieren (Mashup)
Sie stellt die Ergebnisse in einer Tabelle gegenüber.
4. Interpretation und Einordnung (Elevation)
Die Beraterin erkennt ein Muster: Zwischenmenschliche Faktoren wie Anerkennung und Führung stehen klar im Vordergrund. Sie kommentiert:
“Technik und Gehalt sind wichtig aber Wertschätzung bleibt der wahre Retention-Faktor. Die Zahlen zeigen es deutlich.”
5. Veröffentlichung und Interaktion
Sie postet das Ergebnis als LinkedIn-Textbeitrag mit der Tabelle als Bild und ruft zur Diskussion auf: “Wie erleben Sie das in Ihrem Unternehmen?”
6. Community-Feedback nutzen
Die Kommentare fließen in einen späteren Blogartikel ein, der vertiefend auf Lösungen eingeht – ein Kreislauf entsteht.
Welche Tools erleichtern die Content Curation?
Auf dem riesigen Feld der Content-Marketing-Technologie gibt es nur eine vergleichsweise kleine Zahl spezialisierter Anwendungen, die gezielt bei der Content Curation unterstützen. Die nachfolgenden Tools gehören zu den bekanntesten ihrer Art.
Anders Pink: Mithilfe eines KI-basierten Algorithmus analysiert Anders Pink Inhalte aus verschiedenen Quellen und passt die Empfehlungen kontinuierlich an das Nutzerverhalten an. Besonders hilfreich ist die Bewertungsfunktion, mit der sich die Relevanz von Suchtreffern individualisieren lässt.
Content Studio: Dieses Tool bietet umfangreiche Funktionen zur Filterung, Aufbereitung und Planung kuratierter Inhalte – darunter Artikel, Videos oder interaktive Formate wie Quizfragen. Die automatisierte Veröffentlichung auf Social Media oder im Blog spart viel Zeit im Redaktionsalltag.
Curata: Curata liefert thematisch passende Inhalte auf Basis vorab definierter Keywords. Nutzer:innen können Empfehlungen bewerten, auswählen und gezielt auf gewünschten Plattformen veröffentlichen. Ideal für eine strategische, zielgruppenorientierte Content-Auswahl.
Crowdfire: Crowdfire ist zwar primär ein Social-Media-Management-Tool, bietet aber auch eine integrierte Funktion zur Content Curation: Relevante Artikel werden vorgeschlagen und lassen sich direkt auf Social Media teilen.
NewzSocial: Wie der Name andeutet, fokussiert sich NewzSocial auf das Kuratieren von Nachrichten aus sozialen Netzwerken. Besonders nützlich für Nutzer:innen, die Inhalte aus der Social-Media-Welt gezielt aufbereiten möchten.
Scope: Scope deckt den gesamten Curationsprozess ab – vom Finden über das Zusammenstellen bis hin zur Publikation von Inhalten. Besonders im Fokus: die professionelle Gestaltung von Newslettern im Corporate Design sowie die Veröffentlichung auf verschiedenen Kanälen (Website, App, Social Media).
Best Practices & Tipps für deine Content Curation
Erfolgreiche Content Curation braucht mehr als das bloße Teilen fremder Inhalte. Es geht darum, gezielt Mehrwert zu schaffen, die eigene Expertise zu unterstreichen und dabei stets glaubwürdig zu bleiben – vor allem in den eigenen Kommunikationskanälen, den sogenannten Owned Media, wie der Unternehmenswebsite, dem Corporate Blog oder dem Newsletter.
Die folgenden sieben Tipps helfen euch dabei.
Qualität vor Quantität: Teilt nur Inhalte, die eurer Zielgruppe echten Mehrwert bieten. Lest sorgfältig, prüft die Quellen und verzichtet konsequent auf Beiträge, die nicht relevant, aktuell oder glaubwürdig genug sind.
Thematische Konsistenz wahren: Fremde Inhalte sollten zu eurer Positionierung passen – oder durch eure Einordnung in den passenden Kontext gebracht werden. So bleibt eure Kommunikation stimmig und klar.
Eigene Handschrift zeigen: Kommentiert, interpretiert oder ergänzt die Inhalte, die ihr kuratiert. Erst durch eure persönliche Perspektive wird aus der Sammlung eine wertvolle Empfehlung mit individuellem Charakter – besonders dann, wenn ihr sie auf euren Owned-Media-Kanälen veröffentlicht. So funktioniert Content Curation als Marketing Maßnahme.
Konzentration auf ein enges Themenfeld: Fokussiert euch auf ein spezifisches Thema statt auf allgemeine Trends. Das wirkt professioneller, erhöht die Relevanz und stärkt eure Wahrnehmung als Expert:innen in genau diesem Bereich.
Vielfalt der Quellen nutzen: Setzt auf unterschiedliche, seriöse Informationsquellen. Das zeigt Recherchekompetenz, beugt Einseitigkeit vor und unterstreicht eure redaktionelle Unabhängigkeit als Content Curator.
Urheber:innen korrekt verlinken und informieren: Saubere Quellenangaben sind nicht nur rechtlich wichtig – sie fördern auch SEO und schaffen Transparenz. Wenn ihr die Originalautor:innen informiert, stärkt ihr gleichzeitig euer Netzwerk.
Professionelle Unterstützung in Betracht ziehen: Wer regelmäßig kuratiert, braucht nicht nur eine klare Strategie, sondern auch redaktionelles Feingefühl und Kapazitäten.
Genau hier setzen wir als spezialisierte Content-Agentur an: Wir unterstützen euch nicht nur bei der gezielten Auswahl und Aufbereitung relevanter Inhalte, sondern entwickeln bei Bedarf auch passenden eigenen Content – abgestimmt auf eure Zielgruppe, Marke, Kanäle und Kommunikationsziele.
Ob punktuelle Hilfe oder langfristige Content-Curation-Strategie: Wir sorgen dafür, dass ihr auf euren Owned Media- Kanälen als kompetente Stimme wahrgenommen werdet – glaubwürdig, professionell und mit Mehrwert.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Content Curation
Wie unterscheidet sich Content Curation von Content Creation?
Content Curation bedeutet, relevante Inhalte aus externen Quellen auszuwählen, aufzubereiten und weiterzugeben – oft ergänzt durch eigene Kommentare oder Einordnungen. Content Creation hingegen ist das eigenständige Erstellen neuer, origineller Inhalte wie Texte, Videos oder Grafiken.
Welche Tools eignen sich für Content Curation?
Für die Content Curation gibt es eine kleine, aber feine Auswahl spezialisierter Tools. Besonders beliebt sind Anwendungen wie Anders Pink, Content Studio, Curata, Crowdfire, NewzSocial oder Scope, die das Finden, Bewerten und zielgerichtete Veröffentlichen relevanter Inhalte deutlich erleichtern. Je nach Bedarf unterstützen sie auch bei der Automatisierung, Social-Media-Planung oder der Gestaltung von Newslettern im eigenen Corporate Design.
Gibt es rechtliche Herausforderungen bei der Content Curation?
Ja, vor allem das Urheberrecht spielt eine große Rolle – Inhalte dürfen nicht ohne Zustimmung vollständig übernommen werden. Wichtig ist es, stets die Quelle korrekt zu nennen, zu verlinken und bestenfalls nur Auszüge oder Zitate zu nutzen.